Internetbenutzer die den Domainnamen nytimes.com in der Navigationsleiste ihres Browsers eingegeben hatten, sahen gestern für sechs Stunden nicht etwa die Webseite der Zeitung, sondern eine Seite der “Syrian Electronic Army” oder eine Fehlermeldung. Wie die Los Angeles Times berichtet, wurden die Zugriffs-Credentials eines Resellers von Melbourne IT missbraucht um die DNS-Einträge für nytimes.com zu ändern und die Besucher so auf einen anderen Webserver zu leiten.
Angriffe über das Domain Name System (DNS) häufen sich in der letzten Zeit. Statt eine gut gesicherte Webseite zu hacken, versuchen Kriminelle den Domainnamen auf den eigenen Server umzuleiten. Der Web-Traffic ist viel wert, sei es für Propaganda, wie im Fall der Syrian Electronic Army, oder für kriminelle Zwecke, wie das Verteilen von Malware, Clickfraud oder zur Search Engine Optimierung.
Statt einzelne DNS-Server zu hacken, versuchen die Kriminellen verstärkt, Registries, Registrare und Reseller von Domainnamen anzugreifen. Gelingt es ihnen in die Systeme oder an Credentials zu gelangen, können so oft gleich tausende von Domainnamen auf den eigenen Server umgeleitet werden. Prominente Opfer sind vor allem viel besuchte Webseiten wie Suchmaschinen oder Nachrichtenportale.
Auch Schweizer Domainnamen waren in der vergangenen Woche von falschen DNS Antworten betroffen. Continue reading “DNS Hijacking nimmt zu”